Geschichte

1947!

Es war kein einfaches Jahr – zwei Jahre nach Kriegsende. Im Frühjahr 1947 sank die Lebensmittelversorgung auf einen Tiefpunkt. Es wurden sogar Hofbegehungen angeordnet, um die letzten Vorräte zu erfassen. Auch bei Tammer Landwirten wurden Nahrungsmittelvorräte beschlagnahmt. Unzureichend war auch die Versorgung mit Bedarfsgütern des täglichen Lebens. Der Schwarzmarkthandel boomte. Viele Familien erhielten Care Pakete aus den USA. Ein besonders strenger Winter gab sein Übriges. Im März 1947 wurde sogar der Tammer Kindergarten geschlossen, da man das Gebäude für die vielen Heimatvertriebenen benötigte. Viele Männer befanden sich noch in Kriegsgefangenschaft, waren vermisst oder gar im Krieg gefallen.

Die Deutschen packten in dieser Zeit mächtig zu, mussten vieles entbehren und erweckten manches zu neuem Leben.

So auch den Tammer LandFrauenVerein, aufgrund der Initiative von Gräfin Marie-Luise Leutrum zu Ertingen. Sie nahm sich der damaligen Notsituation der Frauen auf dem Land an. Sie wollte alle Frauen die auf dem Land lebten in das Vereinsgeschehen einbinden. Bildungsschwerpunkt war Hauswirtschaft, Familie und Gesundheit. Es bestand aber auch die Notwendigkeit das Kulturelle und gesellige Leben wieder aufleben zu lassen, da in dieser Zeit Tageszeitungen und Radios eine Rarität waren. An weiteren technischen Fortschritt noch nicht zu denken.

Der Kreisverein der Landfrauen Ludwigsburg wurde im Februar 1947 gegründet. Im April 1947 wurde der LandFrauenVerband Württemberg Baden e.V. in Stuttgart gegründet.

Gründung des Tammer LandFrauen Vereins 1947

Es ist überliefert, dass der Büttel Hermann Faller im Jahr 1947, eines Tages so gegen 11 Uhr durch die Tammer Hauptstraße zog und mit seiner Glocke folgende Bekanntmachung preisgab: Tammer LandFrauen  treffen sich heute abend im Gasthaus zum Ochsen um dort einen Landfrauenverein zu gründen.

Ernst Kopp, ein engagierter Tammer Bürger und Gemeinderat, hat zusammen mit Pauline Pfisterer und Emma Geiger die Initiative zur Gründung des Tammer Ortsvereins der LandFrauen ergriffen. 1. Vorsitzende war Emma Geiger, 2. Vorsitzende Hilde Gratz, Schriftführerin Lotte Digel. Dem damaligen Ausschuss gehörten Elise Fischer, Johanna Schneider und Klara Geckeler an. Der Mitgliedsbeitrag wurde auf 3 RM festgesetzt. Der Verein zählte bei der Gründung 33 Mitglieder.

Die Vereine werden das sein, was wir selbst aus ihnen machen, und je mehr sich lebendig beteiligen, desto fruchtbarer wird es für alle sein.

Zitat: Gräfin Leutrum von Ertingen, Mitbegründerin der LandFrauenvereine

Die Vorsitzenden

1947 bis 1949
Emma Geiger

1949 bis 1953
Emilie Sieber

1953 bis 1955
Anna Löckle und Johanna Buchhalter

1955 bis 1977
Emma Geiger

1977 bis 1992
Hilde Schneider

1992 bis 2007
Gertrud Maier

seit 2007
Gerlinde Walther

Wir danken für das überaus große Engagement für unseren Verein, gute Ideen und den Zeitaufwand!